Einblicke ins Berufsleben

Realschule Süd führt zweite Praktikumsbörse durch

Schüler lernen von Schülern: Rund 80 Achtklässler der Realschule Süd haben sich im Zuge der zweiten Praktikumsbörse von dem neunten Jahrgang präsentieren lassen, wo sie ihre dreiwöchigen Praktika gemacht haben. Im nächsten Schuljahr müssen sich die jetzigen Achtklässler dann selbst um einen Praktikumsplatz für die Zeit nach den Osterferien kümmern.

Ob Zahntechniker, Fotograf oder Erzieherin: Das Spektrum der Praktikumsbörse war groß. 85 Schüler haben im Anschluss an die Osterferien ihr dreiwöchiges Schulpraktikum absolviert und seit Anfang dieser Woche an ihren Präsentationen für die Achtklässler gearbeitet.

"Ich finde die Idee gut, weil viele von uns noch nicht wissen, was sie später machen möchten und sich unter vielen Berufsbezeichnungen auch nichts vorstellen können", sagt die 15-jährige Aylin Overbeck. Sie besucht die achte Klasse und liebäugelt mit dem Bereich der Ergotherapie für ihr Praktikum im kommenden Jahr.

"Es ist interessant zu sehen, was andere gemacht haben und zu erfahren, wie es ihnen gefallen hat", berichtet Jasmina Beckmann (14). "Es ist vieles dabei, das ich nicht kenne."

Auch die Neuntklässler sehen die Praktikumsbörse als ernstzunehmende Aufgabe: "Ich finde es schön, den anderen vom Praktikum zu erzählen, so dass sie hier Ideen bekommen", sagt Denise Schulze (15), die ihr Praktikum bei der NW gemacht hat. Schulze gehörte an der Realschule Süd zum ersten Jahrgang, der sich die Praktikumsbörse des höheren Jahrgangs anschauen konnte. "Ich wusste aber schon davor, dass ich mein Praktikum als Journalistin verbringen wollte."

Schulkollege Julien Osterloh hingegen hat zwischen zwei Interessensbereichen wählen müssen. "Ich musste mich zwischen dem IT-Bereich und Architektur entscheiden", beschreibt der 15-Jährige. Ganz so schwer fiel ihm die Entscheidung dann aber nicht: "Mein Vater und mein Onkel sind beide im IT-Bereich tätig und das auch schon sehr früh, als PCs aufkamen. Ich konnte den PC schon anmachen, bevor ich sprechen konnte. Mein Onkel hat mich gefragt, ob ich mein Praktikum nicht bei ihm machen möchte, und das Angebot habe ich dann angenommen."

Schulleiterin Anja Sprengel hält die Praktikumsbörse für eine tolle Idee. "Alle Erfahrungen beeinflussen später die Entscheidung. Dazu gehören auch unschöne Erfahrungen", sagt Sprengel. Sie selbst war auf einer Realschule und hat ihr Praktikum im Amtsgericht gemacht. "Das war super langweilig, danach wusste ich, dass ich mit Menschen arbeiten will."

Von Sina Wollgramm ( NW Bad Oeynhausen )

Eindrücke von der Praktikumsbörse

Plakate und Gespräche