»Karneval« rund um die Welt

Realschule Süd veranstaltet Projektwoche gegen Rassismus

Ein Artikel des Westfalenblatts am 03.10.2014

Bad Oeynhausen(akh). »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« nennt sich die Initiative von und für Schüler, die die Realschule Süd dazu inspiriert hat, eine Projektwoche zu veranstalten. Unter dem Motto »Karneval der Kulturen« erarbeiteten Schüler der neunten und zehnten Klasse ein buntes Spektakel rund um die Welt.

»Es geht um Bewusstmachung. Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Rassismus«, erklärte Schulleiterin Anja Sprengel. Die Leitung des Projekts und die Idee dazu kamen von ihrer Kollegin Nicole Scholtysek, die die Woche betreute. Alleine 22 verschiedene Nationalitäten findet man an der Realschule. Ein Grund mehr, etwas über die verschiedenen Kulturen zu erfahren. Auch der Schulleiterin ist besonders wichtig, dass die Kinder verstehen: »Vielfalt ist bunt und nicht braun.«

Auch Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann begeisterte sich für das Projekt: »Ich bin gerne Pate aus vielen Gründen. Ich finde es toll, wie engagiert die Schüler an das Thema heran gehen. Man merkt, dass viel Potential darin steckt. Außerdem ist es ein aktuelles Thema und betrifft alle in unserem Land.« Seit Schüler vor eineinhalb Jahren mit einem großen Aufgebot an Ideen in sein Büro kamen, fördert er das Projekt. »Ich unterstütze die Arbeit aus voller Überzeugung. Abwarten löst keine Probleme, es macht sie größer«, erklärte Mueller-Zahlmann. In Bad Oeynhausen lebten Menschen mit 105 verschiedene Staatsangehörigkeiten. Dabei würden Familien mit Migrationshintergrund und einem deutschen Pass nicht erfasst. Auch darauf machte der Bürgermeister noch einmal aufmerksam. »Wir haben alle gemeinsam unsere Gesellschaft verändert und wollen ein friedliches Miteinander.«

Nicht nur der Mueller-Zahlmann interessierte sich für den »Karneval der Kulturen«: »Ein besonderer Dank geht an die Sponsoren, die uns materiell und finanziell eine große Hilfe waren«, bedankte sich Anja Sprengel. Der Förderverein der Realschule Süd, Bastel- und Schreibwarengeschäft Inge Pinke, die Sparkasse Bad Oeynhausen, Farben Hartmann, Gärtnerei Schlüter, WEZ, Spellmann Baustoffe, Technik AG sowie den Eltern gebühre dieser Dank.

Für die Projektwoche bearbeiteten die Schüler der neunten und zehnten Klassen in kleinen Gruppen verschiedene Themen. Aus alten Paletten wurden in Nationalfarben gestrichene Sitzmöglichkeiten auf dem Schulhof errichtet. Dort wurde auch kräftig Gartenarbeit geleistet: Die zugewachsenen Beete wurden entrümpelt und frische Bäume und Sträucher gepflanzt. Dazu baute ein Gruppe ein »House of Peace«, das ein Symbol darstellen soll. »Bevor man auf dem Schulhof handgreiflich wird, soll man sich dort reinsetzen und den Streit beiseite legen«, sagte Lehrer Jochen Müller. Die Teilnehmer befassten sich außerdem mit Spielen aus der ganzen Welt, aber auch sehr ernsten Themen wie »Wasser – ein ganz besonderer Stoff«. Dabei sollte auf den Umgang mit Wasser aufmerksam gemacht werden. Auch die Gruppe »Dialog der Religionen« lud dazu ein, einmal mehr über die zwei große Weltreligionen neben dem Christentum – den Islam und das Judentum – zu erfahren. In der Aula wurde währenddessen ein bunter Mix aus Musik, Tanz und Literatur vorgeführt.

Karneval im Oktober

Realschule Süd feiert das erste Jahr als "Schule ohne Rassismus"

Ein Artikel der NW von Marten Siegmann

Bad Oeynhausen. Seit einem Jahr trägt die Realschule Süd den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Das nahmen Schüler, Lehrer und Eltern zum Anlass, um ein gemeinsames Fest für mehr Toleranz zu feiern. Das Motto: "Karneval der Kulturen".

Seit vergangenem Montag hatten die Schüler der Realschule sich auf den Festtag vorbereitet. In klassenübergreifenden Arbeitsgruppen entstanden Projektarbeiten, die die Schüler jetzt sowohl sich gegenseitig als auch den Lehrern und Eltern präsentierten. Dabei ging es um Religionen und Reisen, um Spiele und Sport - immer mit dem Gedanken der interkulturellen Vielfalt und Internationalität im Hinterkopf.

Bei dem Projekt, dass Lehrerin Kerstin Werner mit den Schülern erarbeitet hat, dreht sich alles um dreckiges Wasser und wie man es wieder sauber bekommt. "Das ist wichtig, für die Menschen, die nicht so viel Wasser in ihrem Land haben", sagt Luis (10) aus der 5a. Im Experiment vergleichen die Schüler verschiedene Filtermethoden. Die Konstruktion aus Sand, Wolle und einem Kaffeefilter funktioniert am besten - unten tropf deutlich klareres Wasser heraus als das, was die Schüler oben einfüllen.

Auf einem anderen Flur dreht sich alles um selbstgebastelte Masken aus aller Welt. Damit will Lehrerin Dorothea Liermann das Thema "Menschen in aller Welt" künstlerisch umsetzen. "Als ich das gelesen habe, dachte ich sofort, dass das etwas für mich ist", sagt Anh Tam (15) aus der 9a.

Er unterstützt die Entscheidung seiner Schule, sich aktiv gegen Rassismus stark zu machen: "Dass wir bei dem Projekt mit dabei sind, finde ich richtig gut."